Der Tonmeister

Jan Žáček, geb. 1957 in Prag, gewann im Alter von 24 Jahren – noch als Mathematikstudent – den 1. Preis beim Nationalwettbewerb für klassische Gitarre in der Tschechoslowakei. Kurz nach seinem Abschluss des Mathematikstudiums verließ er 1982 aus politischen Gründen sein Land, studierte Gitarre in Karlsruhe und Basel und erhielt ein Diplom mit Auszeichnung.

Jan Žáčeks Konzerttätigkeit führte ihn in Länder auf vier Kontinenten, um in vielen Kulturmetropolen zu konzertieren. Als Solist wurde er in solche Säle eingeladen, wie die Londoner Wigmore Hall (06/1996) oder die New Yorker Carnegie Hall (03/1997). Jan Žáček trat als Solist der Berliner und der Prager Symphoniker, sowie des Stuttgarter Staatstheaterorchesters unter García Navarro auf. Zeugnis vom Rang Jan Žáčeks als Kammermusiker ist die Zusammenarbeit mit so bedeutenden Interpreten wie dem deutschen Bariton Olaf Bär (eine CD im Duo mit Olaf Bär erschien 2007 bei Musicaphon), dem englischen Tenor Neil Jenkins oder dem Janácek-Quartett. Unter den Rundfunk- und Fernsehanstalten, die den Gitarristen zu Aufnahmen einladen, befinden sich Sender wie Bayerischer Rundfunk, Sender Freies Berlin, Deutschlandfunk, Südwestrundfunk, Classic FM London, Erstes Tschechisches Fernsehen. Der Gitarrist veröffentlichte bisher acht CDs bei Supraphon, Panton, Cavalli Rec., Audite, Fermate, Musicaphon und Novalis, zwei davon zu Gunsten von amnesty international.
 Video mit dem Gitarrenduo Jan Žáček - Petr Vit 

Jan Žáček gab Meisterkurse am Trinity College in London oder am Colorado College, USA. Neben seiner Konzert- und pädagogischen Tätigkeit gilt Jan Žáčeks Interesse der Harmonie und der Komposition. Seine Werke wurden bei Breitkopf & Härtel veröffentlicht.

Seit Ende der achtziger Jahre beschäftigte sich der Musiker mit Aufnahmen seines Instrumentes, zunächst aus Unzufriedenheit mit dem Studioklang vieler Gitarrenaufnahmen. Er begab sich auf die langjährige Suche nach akustisch interessanten Räumen für Aufnahmen seines Instruments. Sein Interesse für musikakustische Phänomene äußerte sich in seiner Arbeit "Ein Beitrag zur Theorie der Ober- und Kombinationstöne" (Musikhochschule Karlsruhe, 1989). Er befasste sich über Jahre mit Akustik, Aufnahmetechnik und bildete sich als Tonmeister weiter, bis er 1995 das Tonstudio Acustica gründete. Acustica war bis 2008 mobil im Einsatz, in diesem Jahr eröffnete Jan Žáček für sein Studio ACUSTICA die umgebaute KLANGSCHEUNE in Lottstetten-Nack, einem kleinen idyllischen Dorf nahe der schweizerischen Grenze, wo er auch lebt.